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10. Mai 2008 6 10 /05 /Mai /2008 07:58
Jetzt habe ich gerade beim Stöbern das hier gefunden (link) und frage mich: Sieht es wirklich so schlecht in den deutschen Psychiatrien aus?
Ich arbeite in einer sehr großen Institution und habe noch keine Erfahrung mit anderen Psychiatrien gemacht. Nicht zu verwehren ist, dass der Umgang mit den Menschen sehr unterschiedlich ist, ob sich diese nun auf offenen oder geschlossenen Stationen befinden.
Zur Zeit arbeite ich auf einer offenen Station und ich kann nicht behaupten, dass sich die Patienten hier unwohl fühlen. Im Gegenteil sogar.
Aber ich habe auch auf der Geschlossenen gearbeitet, und da kann ich so machen Patienten wiedererkennen, so wie es der User in dem verlinkten Blog beschrieben hat.
Die Patienten kommen dort oft unfreiwillig hin. Wenn sie suizidal sind, hoch psychotisch, schwerst depressiv oder aber auch manisch. Gerade bei den Psychotischen und den Manikern ist oft eine hohe anfängliche Intolleranz zu sehen. Absolute Krankheitsuneinsicht macht die Behandlung meist recht schwer. Besonders die Maniker können dabei mitunter ausgesprochen unangenehm und oft agressiv werden.
Deshalb ist der Umgangston zumeist recht forsch und direkt. Man stelle sich nur mal vor, ein solcher Maniker steht vor einem. Logorrhoeisch, angespannt bis in die Haarspitzen, auf Konfrontation aus. Leider kommt man da mit ruhigen Gesprächen sehr oft nicht weit. Gerade, wenn man als Pflegepersonal körperlich bedrängt wird ist es wichtig, klare Grenzen zu setzen. Auf einer geschlossenen Station kann alleine einsehr unruhiger Patient aufgrund seiner Psychose o.Ä. die ganzen restlichen Mitpat. dermaßen in Unruhe und Agitation versetzen, dass es zu Eskalationen kommen kann.
Sehr oft steht dieser strengen Behandlung, die jedoch keinesfalls Respektlos sein sollte, der Dank entgegen, den die Pat. nach soweit erfolgreicher Behandlung aussprechen. Die zuvor sehr unangenehmen Maniker sind dabei meistens die angenehmsten.
Ich kann aber auch niocht abstreiten, dass es Mitarbeiter gibt, die das gut finden, sich in einer gewissen Machtposition zu befinden. Diese können mitunter auch respektlos auftreten. Ich habe es allerdings bisher noch nicht mitbekommen, dass Pat. vom Personal oder anderen Mitarbeitern des therapeutischen Teams beleidigt wurden. So etwas gibt es sicherlich, ist aber eigentlich die Ausnahme. Kann man dann so alle Psychiatrien über einen Kamm scheeren und somit das schlechte, klischeehafte Bild, das immer noch in den Köpfen der Menschen existiert, schüren? Viele stellen sich vor, dass es tatsächlich so abgeht, wie vor hunderten Jahren oder zwischen 33 und 45. Aber das ist schlichtweg falsch und durch einseitige Erfahrungsberichte verfälscht.
Natürlich weiß ich, dass es einige KLiniken geben mag, in denen das Verständnis für die Patienten mit der Krankheit im Hinterkopf abhanden gekommen sein mag. Bis sich letztlich überall, sowohl bei der Bevölkerung als auch bei den dort arbeitenden, eine positivere Einstellung zur Psychiatrie eingestellt hat, wird es wohl noch eine ganze Weile dauern.
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Kommentare

H
<br /> <br />  Sicher kann man nicht alle Psychiatrien über einen Kamm scheren, zu mindest mal hier in Deutschland, wir<br /> haben nur gute Zeiten erlebt hinsichtlich dem Pflege Personal,<br /> <br /> <br /> wir sind auch froh darüber, das es so gute Psychiatrien gibt wie in Klingenmünster Rheinland Pfalz<br /> <br /> <br /> <br />
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M
<br /> <br />  <br /> <br /> <br /> Im November jährt sich meine Misshandlung in Graz zum fünften Mal: Zuerst wurden<br /> meine Sozialhilfeansprüche nachweislich widerrechtlich auf NULL gesetzt, was einer existentiellen Vernichtung gleichkam und von der Volksanwaltschaft als "Missstand in der Verwaltung" bezeichnet<br /> wurde. Die Folge waren Depressionen.<br /> <br /> <br /> Aber ich suchte freiwillig "professionelle Hilfe" in der 'Sigmund Freud'-Klinik,<br /> was zu meiner Misshandlung im November 2005 führte.<br /> <br /> <br /> In meinem Bericht beschreibe ich ausführlich den Umgang der Justiz mit meinem<br /> Fall. Jedes Grundrecht (Akteneinsicht, Verfahrenshilfe, Opferschutz) wurde mir verweigert. Die Grazer Justiz ließ nichts unversucht mit katastrophalen Fehlurteilen die 5 Täter zu beschützen. Der<br /> Richter, der die Täter mit seinem Fehlurteil beschützte, ist sowohl Rechtsberater im LSF und Vereinsvorstand in der "Wohnplattform", wo einer der Täter ein Zimmer bewohnt.<br /> Details:<br /> <br /> <br /> http://www.schubertm.de/austria/<br /> <br /> <br /> <br />
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M
<br /> <br /> <br /> <br /> <br /> Hallo Kolossia! Ich bin in der so genannten Menschenrechtsstadt Graz im Jahr 2005 in einer Klinik misshandelt worden. Mit ein Grund für die Misshandlung war meine deutsche Staatsbürgerschaft. Unter den traumatischen Folgen leide ich bis zum heutigen Tag: Mein Leben wurde völlig zerstört! Zum Trauma gehört auch, dass absolut niemand geholfen hat. Es wurde weg geschaut und vertuscht.<br /> http://www.graz.coolix.com
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